Taubergießen Historie

Mitten im heutigen Naturschutzgebiet "Taubergießen" ruhte einst ein wertvolles geologisches Fundstück. Diese Oase, umgeben von den Vogesen und dem Schwarzwald, erzählt von einem Flussverlauf, der durch die Jahrhunderte geformt wurde.

Früher floss der Rhein in Richtung Rhône und damit ins Mittelmeer. Aber alles änderte sich, als er bei Basel nach Norden abbiegte. Der mächtige Taunus im Norden verhinderte weiterhin die Fortsetzung seiner Reise nach Norden und schuf eine riesige, stagnierende Wasserfläche. Nachdem der Rhein durch den Taunus seinen Weg gefunden hatte, entstand eine gigantische Ebene, die er fortan als sein neues Flussbett nutzte. Dieser Veränderungsprozess schuf eine breite Flussaue, die heute das Taubergießen prägt.

Im Laufe der Zeit gab es viele Probleme in der Gegend. Die Schmelze der Gletscher in den Alpen und das Wasser aus verschiedenen Flüssen haben oft Überschwemmungen verursacht, die das Leben in dieser Region bedrohten.

Hierbei wurde der badische Ingenieur Tulla im Jahr 1818 besonders bedeutend, als er begann, den Rhein zu begradigen, um dieses Problem zu lösen.

Die Begradigung des Rheins hatte jedoch negative Auswirkungen. Der schnelle Fluss des Rheins senkte den Grundwasserspiegel und führte zur Versteppung der Umgebung. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten starben aus und der Fischbestand wurde dezimiert.

Auch die zweite Rheinkorrektur, die darauf abzielte, die Situation zu verbessern, führte zu einem erneuten Absinken des Wasserspiegels. Aus diesem Grund wurden Teile des Taubergießens vom Rhein abgeschnitten und drohten zu verschlammen.

Die Rettung des Taubergießens kam in Form des INTERREG-Projekts "Revitalisierung Taubergießen" im Jahr 2006. Die Ziele dieses Projekts waren ehrgeizig:

Mit dem Start der Baumaßnahmen im Jahr 2007 begann eine neue Ära für das Taubergießen. Neue Durchlässe wurden gegraben, Brücken errichtet und Furten angelegt, um die ursprüngliche Flusslandschaft wiederherzustellen. Ein Meilenstein war die Aufnahme des Naturschutzgebiets in die Ramsar-Konvention im Jahr 2007, die seine internationale Bedeutung für den Erhalt der Feuchtgebiete unterstrich.

Fernaufnahme eines Sees mit zwei Schwänen Aufnahme eines Sees mit umgebendem Wald